Klack. Klack. Klack. Oder: Warum mehr manchmal mehr ist

Wir, und damit meine ich uns Fotografen, ob alter Hase mit 150 Hochzeiten auf dem Buckel oder Hobbyfotograf mit Spaß am Bildermachen, wir sind zumeist keine Paparazzi. Nur wenige von uns sind in der Sportfotografie tätig.

Deswegen hört man bei uns das staccatoartige klack-klack-klack-klack-klack auch eher selten. Wir überlegen uns vor dem Auslösen den Bildausschnitt und die Komposition des Bildinhaltes, achten auf das richtige Licht, haben Blende, Verschlusszeit, ISO und Weißabgleich vorher im manuellen Modus perfekt eingestellt und drücken erst auf den Auslöser, wenn alles passt. Denn wir wissen, dass auch in der digitalen Fotografie Auslösungen nicht „nichts kosten“, sondern mindestens die Lebensdauer unserer Kamera negativ beeinflussen. Zudem kosten Speicherplatz und Zeit (fürs Aussortieren) auch Geld. Deswegen also grübel-grübel-klack statt klack-klack-klack-klack-klack.

Soweit die Theorie!

Bei meinen Shootings habe ich mir jedoch angewöhnt, stets mehrere Auslösungen pro Motiv zu machen. Klack-klack-klack also. Ausnahmen sind die Hochzeits- oder Taufzeremonien in Kirchen oder Standesämtern, dort also, wo es eventuell stören könnte, wenn ich dreimal auf den Auslöser drücke statt einmal. Aber in Situationen, in denen es egal ist, löse ich immer mehrmals aus. Und manchmal nütze ich sogar die Serienbildfunktion.

Warum? Weil es nichts kostet. Weil ich eine Sicherheitsfanatikerin bin. Nichts ist ärgerlicher, als das genialste Motiv des Jahres zu fotografieren, um dann zu Hause am Computer festzustellen, dass der Fokus doch auf der Haarlocke des Modells liegt statt auf ihren Augen. Oder dass der Bräutigam beim Brautwalzer gerade seine Hand so hält, dass es aussieht, als würde er genüsslich in der Nase popeln. Von halb geschlossenen Augen oder abgeschnittenen Fingerspitzen ganz zu schweigen.

Die Serienbildfunktion nutze ich oft, wenn ich Kinder fotografiere. Denn die sind einfach verdammt schnell und unberechenbar. Manchmal schneller als der Autofokus, und machmal schneller als meine ursprüngliche Bildidee (sofern ich denn überhaupt eine konkrete hatte). Nur durch die Serienbildfunktion konnte mein heutiges Bild des Tages enstehen, das ich „Pfiat di, Wiesn!“ genannt habe. Denn eigentlich hat mein Kleiner sich ja bloß eine Locke aus der Stirn gestrichen …

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