Schwarz und weiß, größenwahnsinnig und feinsinnig, laut mittendrin und wie Meeresrauschen von ganz oben, pathetisch und cool, selbstverliebt und selbstironisch, verrückt, sexy und prüde, hässlich und wunderschön, gelb, schmutzig und hochglanzpoliert, chaotisch und perfekt organisiert, ausufernd und gut überschaubar, sehr arm und unfassbar reich, riesengroß und mittendrin ein Dorf, eine von Wasser umspülte Betonwüste mit überraschenden Oasen, gefährlich und komplett CCTV-überwacht, sehnig-sportlich und im Zuckerschock, erstaunlich historisch und sich ständig aus der alten Haut schälend. Das ist New York City für mich. Zwei Millionen inoffizielle Einwohner ohne Papiere, aber als Europäer auf Touristenmission anderthalb Stunden für einen Stempel bei der Immigration anstehen. 55 Millionen Besucher pro Jahr, und der Bagel-Zubereiter im Café um die Ecke kennt einen nach dem zweiten Einkauf. Das Standard-Hotel an der High Line, das sich wegen seiner bodentiefen Glasfenster exhibitionistisch veranlagte Besucher wünscht, mitten im Zentrum des prüden Amerikas. Graue Eichhörnchen mit Kampfspuren am Kopf, für die im Washington Square Park fast das Weitwinkelobjektiv zu lang wird. Und mit am erstaunlichsten: Von den ganzen schnuckeligen, sich europäisch anfühlenden Vierteln wie SoHo, Greenwich Village oder dem Meatpacking District aus sieht man die Skyskraper gar nicht. Außer, man stellt sich mitten auf eine der großen Avenues. Tut man das, wird man zwar mit Sicherheit angehupt, aber wahrscheinlich nicht überfahren, denn die New Yorker Autofahrer achten auf Fußgänger, die bei Rot die Straßen überqueren.
Übrigens: Die Bilder gibt’s auch als Poster, auf Acryl, Leinwand etc. auf Artflakes. Noch nicht alle, aber ich stelle auf Anfrage gerne weitere ein, einfach eine kurze Mail an anette@goettlicherfotografieren.de schreiben!
Da sind paar coole Fotos dabei! 🙂