Ich zeige Euch heute ein privates Bild von meiner Familie. Es hängt, seit ich denken kann, als gerahmte Fotocollage in meinem Elternhaus. Ich selbst bin auch dreimal drauf, meine Eltern, Großeltern, Urgroß- und Ururgroßeltern … Ein paar gestellte Familienfotos seht Ihr, wie es damals üblich war, aber auch andere – erstaunlich moderne, richtig reportagige Bilder, wie ich sie heute mache. Bilder, auf denen nicht alle in die Kamera schauen. Die große Mehrzahl der Menschen auf dieser Collage lebt nicht mehr, was die Bilder umso wertvoller macht.
Familienfotos sind ein unterschätzter Schatz. Für die Familie selbst, also für Euch, aber auch für Eure Kinder, die zukünftigen Enkelkinder und Urenkel. Und je mehr man – außer den Gesichtern, versteht sich – auf den Bildern sieht, desto besser. Für Eure Nachkommen ist interessant, wie Ihr Euch gekleidet habt, wie und wo ihr gewohnt habt, welche Frisuren ihr trugt und wie Ihr Eure Zeit verbracht habt. Jedes Detail ist wichtig. Deswegen – lasst Familienfotos machen. Nicht neutral im Studio, sondern echt und authentisch. Lasst die Bilder nicht nur Euch zeigen, sondern Euer Leben als Familie. Geht nicht zu einer stylischen Location, sondern in Euren Lieblingspark oder auf den Lieblingsspielplatz Eurer Kinder, in Euren Garten oder in das Eiscafé, an das sich Eure Kinder erinnern werden, wenn sie erwachsen sind. Zieht Klamotten an, die zu Euch passen und in denen Ihr Euch wohl fühlt, und lasst die Kinder laufen, auch wenn sie dann einen Grasflecken auf der Jeans haben. Schaut Euch an, lacht miteinander, nehmt Euch in den Arm, küsst und knutscht, statt immer parallel in die Kamera zu lächeln. Lasst den Fotografen oder die Fotografin Euer echtes Leben festhalten – Eure Nachfahren werden sich mindestens genauso darüber freuen wie Ihr selbst, versprochen.
Ach ja, und vergesst bitte nicht, ein paar der Bilder auszudrucken – wer weiß, ob unsere Enkel noch wissen, was ein USB-Stick ist oder gar eine DVD ;-).
göttlicher fotografieren 