10 Tipps für Deinen eigenen Stil

Du fotografierst schon ganz gut und möchtest Deinen eigenen Stil finden bzw. verfeinern? Dann habe ich 10 Tipps für Dich, die Dir auf diesem Weg (sei geduldig, er kann lang sein, aber er macht Spaß) behilflich sind.

1. Mach ständig Fotos
Bleib dran. Auch wenn Du mal keine Lust hast, gewöhne Dir an, immer eine Kamera mit geladenem Akku und formatierter Speicherkarte dabei zu haben und Fotos zu machen. Das führt uns zu Tipp 2:

 

2. Wähle eine Kamera, die Du immer dabei haben kannst
Wenn das deine alte (und sicher immer noch gute) DSLR ist und Du eh immer einen Rucksack oder eine Wickeltasche dabei hast, auch gut. Ansonsten: Investiere in eine kleine Systemkamera oder auch eine mit einem fixen Objektiv.

 

3. Mach viele Fotos
Sei großzügig. Ich liebe die (langsame) Serienfunktion meiner Fuji. Natürlich sollte man später am Rechner die überzähligen Bilder löschen (oder in externe Festplatten mit 4 TB investieren), aber nichts ist ärgerlicher, als wenn sich beim Superbild zu Hause am Bildschirm herausstellt, dass der Fokus verrutscht war, was man auf dem Kameradisplay nicht sehen konnte. Gerade, wenn man Menschen fotografiert, kann man bei Serienbildern oft die coolsten Momente festhalten. Denk immer dran: Wir fotografieren digital, wir dürfen das.

 

4. Mach RAWs
Stell bei der Bildqualität RAW ein und besorge Dir Lightroom oder ein anderes Programm, mit dem Du sie bearbeiten kannst. Man kann so viel mehr machen mit den Bildern.

 

5. Benutze Festbrennweiten
Jaja, mein Lieblingsthema, Ihr könnt es nicht mehr hören. Aber ich bleibe dabei: Die Festbrennweite wird Euer Aha-Erlebnis sein, wenn sie es nicht eh schon war.

 

6. Nimm so wenig Equipment wie möglich mit
Das passt zu Punkt 2: Belaste Dich nicht mit unnötigem Zeug. In der Beschränkung liegt die wahre Freiheit. Denn wenn Du lange überlegen musst, welche Linse Du jetzt am besten draufschraubst und ob Du nicht doch den externen Blitz aus dem Auto holen solltest, ist der Moment schon wieder vorbei.

 

7. Suche andere Perspektiven
Nun ja, unendlich viele gibt es nicht, aber es ist immer wieder interessant, die Kamera mal auf den Boden zu stellen, mal etwas von gerade oben zu fotografieren, von unten oder durch etwas hindurch. Wusstest Du, dass Schnee im Vordergrund bei Offenblende wie Wolken aussehen kann oder wie toll Rollsplitt auf einer feuchten Straße in der Ameisenperspektive glitzert? Eine neue Perspektive kann auch durch den Fokus entstehen. Lass doch mal das eigentliche Subjekt Deines Bildes in der Unschärfe verschwimmen. Du wirst überrascht sein.

 

8. Teste die Extreme
Keine Angst vor krassem Licht oder wenig Licht. Fotografiere ruhig direkt gegen die Sonne oder auch genau andersherum, wenn du interessante Schatten siehst. Fotografiere im fast Dunklen, ohne Blitz, denn den hast Du nicht dabei, dadurch wirst Du zur Langzeitbelichtung gezwungen und musst umdenken. Fotografiere bei Regen, beim Joggen oder bei fiesem Zwielicht. Zur Not kannst Du das Bild immer noch schwarzweiß machen.

 

9. Fotografiere Deinen Alltag
Mach Reportagen vom scheinbar Belanglosen, lichte Deinen Alltag ab, banale Situationen, fotografiere Dein Essen, Deine Kinder, wenn sie abends Zähne putzen, Deinen Partner, wenn er etwas Lustiges im Fernsehen ansieht, mach Bilder von Deiner Stammkneipe, als hätte das SZ-Magazin Dich für eine Reportage über sie gebucht.

 

10. Geh auf Tour mit Nicht-Fotografen
Das ist mein letzter und vielleicht wichtigster Tipp. Denn ohne meinen Mann und meine Kinder wäre ich nicht, wo ich heute in der Fotografie bin. Nicht, weil sie so viel Rücksicht nehmen und mir immer assistieren, nein, im Gegenteil. Weil ich in unserem Alltag und bei all unseren kleinen und großen Reisen immer so fotografiere, dass sie es idealerweise gar nicht bemerken. Weil ich selten Zeit habe, mich einem Motiv zu widmen, weil einer von meinen drei Begleitern meistens ungeduldig ist, vom Rumstehen Kreuzweh kriegt, Hunger hat oder aufs Klo muss. Ich bin dafür sehr dankbar, denn so habe ich über die Jahre gelernt, quasi im Gehen zu fotografieren, Motive und Perspektiven blitzschnell zu erkennen, in Windeseile meine Kameraeinstellungen zu tätigen und fotogene Situationen vorauszuahnen. Wahnsinnig wertvolle Skills insbesondere für die Hochzeitsfotografie. Deswegen: Fotografiert nicht nur mit Gleichgesinnten, sondern absichtlich auch mit den Verständnislosen. Sie sind die beste Schule.

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