Sicher kennt Ihr die Grundsätze der Bildgestaltung. Goldener Schnitt, Symmetrie, Muster, Diagonalen … Meine Lieblings“regel“ sind die Leading Lines, die Linien im Bild. In fast jedem Bild befinden sich Linien, sichtbar oder auch unsichtbar, plakativ oder dezent. Sie führen den Blick des Betrachters. Deswegen „Leading“ Lines. Kennt Ihr das, wenn Euch ein Bild besser gefällt als andere aus der gleichen Serie, und Ihr wisst gar nicht genau, warum? Oft liegt es an diesen Linien.
Hier ein Beispiel für sichtbare Linien: Die Äste (von links nach rechts und von rechts vorne in die Mitte) leiten den Blick direkt zu den Kindergesichtern und verbinden die beiden sogar miteinander.
Es gibt aber auch die unsichtbaren Linien in Bildern, zum Beispiel durch Blicke:
Die dezente, fast in der Unschärfe verschwindende Linie durch den Gehweg im Hintergrund unterstützt diese Blicklinie.
Linien entstehen oft ganz simpel durch die Ameisen- oder Froschperspektive:
Sie können auch Dreiecke oder andere Formen bilden:
Schatten eignen sich super als Leading Lines, weil sie automatisch zum Objekt führen:
Und natürlich gibt es auch geschwungene Linien.
Linien sind fast überall. Man muss sie nur sehen.